Alfred Graf
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Die Welt Stück für Stück
„Alfred Graf malt die von ihm besuchten Landschaften nicht ab. Der Künstler
arbeitet vielmehr an der Selbstabbildung der Landschaft. Dazu sammelt er wie
ein Naturforscher am jeweiligen Ort verschiedene Gesteine und Erden und lässt
sie vorübergehend zu Bildern werden. Er gräbt sich durch die Schichten der Sedimente,
belässt dabei die Erden soweit wie möglich pur und unverfälscht und
fixiert diese „groben Pigmente“ nur mit Wachs. Und selbst das Wachs, das all
diese Materialien zusammenhält, stammt vom selben Ort, verfälscht also auch
nicht die Selbstabbildung der Landschaft.
So wie sich die Landschaft draußen selbst geschaffen hat, so soll sich die
Landschaft mit ihren Bestandteilen tunlichst auch selbst ins Bild setzen. Wie die
Farben Siena und Umbra nach den entsprechenden Landschaften und ihren
Erden heißen, so verwendet Alfred Graf die zerriebenen Steine und Sedimente,
um ihren Fundort abzubilden.“
Durch die Verwendung von Wachs als Bindemittel bleiben die Werke rein ökologisch
und können bei zu großer Wärme wie Ökosysteme kollabieren.
Für „TransAlpin“ entstand eine Serie von Arbeiten, die sich mit der geologischen
Situation in und um Zürich beschäftigt. Als Ausgangsmaterial dienen Sedimente
aus dem See, der Sihl und Erdmaterial aus der Stadt und ihrer Umgebung.
Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei dem Rhein, der durch die von seinem
Quellgebiet ausgehende Vergletscherung auch in das Stadtgebiet von Zürich
und darüber hinaus reichte und damit geologische und landschaftsgestaltende
Spuren hinterließ.
Alfred Graf: Geboren 1958 in Feldkirch. Studium an der Akademie der bildenden
Künste, Wien. Zahlreiche Stipendien und Preise. Einzelausstellungen und
Ausstellungsbeteiligungen in Österreich, Deutschland, Schweiz, Italien, Frankreich,
Israel, Griechenland, Ungarn, Tschechien, Polen, Großbritannien, Irland,
Malta und den USA.