Baltensperger + Siepert

One Way Home

Mit „One Way Home“ begibt sich das Zürcher Künstlerduo Baltensperger + Siepert in eine prozesshafte Auseinandersetzung mit dem Begriff Heimat.
Baltensperger + Siepert, die seit 2007 als Künstlerduo zusammen arbeiten, untersuchen existenzielle Themen unserer Zeit. Sie hinterfragen Wahrnehmungsdispositive, stellen populäre Sichtweisen in Frage und provozieren immer wieder neue Standpunkte, um alternative Zugänge zu aktuellen Diskursen zu schaffen.
Die Frage, wie sich Individuen in unserer gegenwärtigen globalisierten Welt definieren und verorten können, steht im Zentrum ihrer Arbeit. Dass sie sich mit Bevölkerungsbewegungen und geopolitischen Strukturen beschäftigen, wundert daher kaum. Auch das Thema Arbeit spielt eine tragende Rolle.
Baltensperger + Siepert produzieren pseudoreale Situationen und generieren prozesshafte Handlungsabläufe, die sie nicht nur als Konzept formulieren, sondern auch exemplarisch vollziehen. Bewusst vermischen sie Realität und Fiktion und erzeugen Verhandlungen zwischen subjektiven und kollektiven Wahrnehmungsnarrativen.
Mit „One Way Home“ wagen Baltensperger + Siepert eine persönliche Annäherung an den mit Sehnsucht behafteten Begriff „Heimat“. Sie begeben sich auf eine mentale Reise und erkunden im kontinuierlichen Dialog die Sehnsucht hinter der nostalgischen Fiktion von Vergangenheit.
Ausgangspunkt ist der Fernbus-Bahnhof in Zürich. Besonders vor Feiertagen ist dort zu beobachten, wie Menschen, die Zürich als Lebensdomizil gewählt haben, sich auf die Reise nach ihrem einstigen Zuhause machen. Die Vorfreude auf ein Wiedersehen mit Verwandten und Freunden wie auch diese Idee der Heimat steht den Leuten ins Gesicht geschrieben.
Baltensperger + Siepert fokussieren in ihrer Arbeit auf ihr persönliches Versagen, ihre eigene Heimatutopie aufrechtzuerhalten. In einem mehrere Teile umfassenden Werkzyklus begeben sie sich auf die Reise, um diese nostalgische Sehnsucht zu verstehen. Am Ende besteigen sie selbst den Bus in Richtung Balkan, um – vielleicht – Heimat zu finden.

Baltensperger + Siepert:

Das in Zürich lebende Künstlerduo Baltensperger + Siepert arbeitet seit 2007 an gemeinsamen Fragestellungen. Bei ihrer Arbeit untersuchen Stefan Baltensperger (*1976, CH) und David Siepert (*1983, D) gesellschaftliche, soziale und politische Themenfelder. Sie erzeugen neue Perspektiven, um über bestehende Sichtweisen und Zusammenhänge nachzudenken und diese neu zu verhandeln. Ihre Werke sind meist prozesshaft und stehen in kontinuierlichem Dialog untereinander und mit den Betrachtenden.

In “One Way Home”,

Zurich-based artist duo Baltensperger + Siepert have embarked upon the process of exploring the meaning of Heimat.
Baltensperger + Siepert, who’ve been working together since 2007, examine existential themes of our time. They inquire into predisposed perceptions, question popular points of view, and continue to produce new standpoints in order to create alternative approaches to current discourses.
At the center of their work is the question of how individuals can define and situate themselves in today’s globalized world. It’s therefore no wonder that they study migrating populations and geopolitical structures. Resultantly, the topic of work also plays an important role.
Baltensperger + Siepert produce pseudo-realistic situations and generate processes. They not only formulate these conceptually, but also translate them into reality. Consciously, they mix reality and fiction to provoke negotiations between the subjective and the collective narratives of perception.
With “One Way Home” Baltensperger + Siepert offer a personal approach to the idea of Heimat, one which is firmly associated with longing. They explore – in continual dialogue with each other – the longing that lies behind a nostalgia for the past.
The starting point is the intercity bus station in Zurich. There, especially on holidays, one can see people who have chosen to live in Zurich embark upon trips to some former Heimat. Written upon the faces of these people is a sense of pleasant anticipation at seeing one’s relatives and friends. Also present though is this constructed fantasy of Heimat.
In their work Baltensperger + Siepert focus on their personal failure to maintain their own utopian concept of Heimat. In a series of essayistic films they embark upon a journey in order to understand their own and others’ nostalgic yearning. At the end, they too board a bus headed for the Balkans in order to – perhaps – find Heimat.

Zurich based artist duo Baltensperger + Siepert have been working collaboratively on common topics since 2007. With their artistic practice, Stefan Baltensperger (*1976, CH) and David Siepert (*1983, DE) critically reflect on social, cultural, and political issues. They open up new perspectives to reflect on established views and relationships and put them into new contexts. Their works usually are process-oriented and in an ongoing dialogue with themselves and with the audience.