Bodo Hell
http://www.bodohell.at/
privatim, punktuell, gedächtnislückig
(oder: ein Zürich aus Namen und Adressen)
Der transalpine, eigentlich längsalpine Zugang verstärkt sich merklich bereits auf
der Zugfahrt via Feldkirch/Schaan/Buchs (wobei an Sunhild Wollwage in Mauren
und des Künstlerpaars Geyer/Walch oben auf Planken gedacht sein könnte, die
eifrig in Rundumprojekten in Zürich unterwegs sind), der Zugang verzögert sich
in der SchienenStrangEinfädelung Sarganserland (mit Michael Donhauser, der zu
fragen wäre, ob auch er die Halsläppchen bei der Ziege wie die meisten Liechtensteiner
Zallen/Zällelein nennt), der Zugzwang beschleunigt sich entlang der
Churfirsten, streift am Walensee Unter- und Ober-Terzen, dann Quarten sowie
Quinten (die haben drüben ein Sonderklima mit Zitronen und Orangen, können
aber nur mit dem Schiff übersetzen), hinübergedacht wird auch in Richtung
kunstsinnige Berggemeinde Amden mit ihren hartnäckigen Skulpturenwegen,
dann wölbt sich die Ziegelbrücke (oder wölbt sich eben gar nicht, sondern bildet
die Einfallspforte zum Tödi und ins Kunsthaus Glarus), da ist aber nach dem
Blick auf den Linthkanal auch schon Schübelbach mit der ehemaligen Vater-Bruhinschen
Mühle samt dem Sohn-Bruhinschen Maultrommelstück ‚50 Spatzen’
sowie der Ort Lachen (mit seinen ehedem dauerhaften Growela-Arbeitsschuhen,
samt oilresistentem Auslaufmodell) passiert und somit der Obersee und Zürichsee
erreicht …
Bodo Hell: Geboren 1943 in Salzburg. Lebt in Wien und am Dachstein. Prosa,
Radio, Theater, Schrift im öffentlichen Raum, Texte zur bildenden Kunst, Fotos,
Film, Musik, Ausstellungen, Almwirtschaft. Literaturpreise (Auswahl): 1972 Rauriser
Literaturpreis, 1991 Erich-Fried-Preis, 2003 Preis der Literaturhäuser, 2004
Hausautor der Therme Vals (CH), 2006 Bachmann-Telekom-Preis.